Spezialist für die innere Verstrahlung ist verstorben

Der Radiologe, Herr Dr. MATSU Eisuke, ist im August 2020 nach langer Krankheit mit 82 Jahren verstorben. Er war einer der wenigen Mahner für die innere Verstrahlung in Japan. Er hat nach der Nuklearkatastrophe Fukushima mit anderen Mitstreitern die Forschungsgruppe der Bürger und Wissenschaftler für die innere Verstrahlung mitgegründet und war als deren Co-Vorsitzender tätig.

Außerdem war er auch für die Messung von Strontium-90 in Milchzähnen sehr engagiert und hat in der Stadt Gifu in der Mitte Japans, wo er wohnte, ein Institut dafür eingerichtet.

Er hat für mehrere Gerichtsverfahren seine Begutachtungen über Auswirkungen durch die innere Verstrahlung erstellt wie für das Verfahren „Schwarzer Regen in Hiroshima“[1].

Kinder in Fukushima mussten so ein Strahlenmeßgerät tragen.

Er war von 1981 bis 1882 in der Berliner Lungenklinik Heckeshorn zur Fortbildung als Lungenfacharzt tätig gewesen.

Unser Co-Herausgeber Thomas Dersee war mit Herrn Dr. Matsui sehr lange befreundet und hat nach der Bitte der Frau Matsui eine Würdigung verfasst, die nach seiner Zustimmung auch hier veröffentlicht wird. (fm)

Dr. Eisuke Matsui hat mit großem bewunderungswürdigen persönlichen Einsatz in Japan eine unabhängige Strontium-90-Meßstelle in Bürgerhand aufgebaut. Das ist uns nach Tschernobyl in Europa nicht gelungen. Messungen des Knochensuchers Strontium-90 blieben bis heute in Europa Herrschaftswissen. Umso mehr freue ich mich, dass Dr. Matsui seine Organisation so aufgebaut hat, dass sie nach seinem Ableben weiter fortbesteht und in seinem Sinne weiter arbeitet. Seiner Frau Kazuko wünsche ich dazu weiterhin viel Kraft.

Thomas Dersee, Archiv Strahlentelex, Berlin

Anmerkung:

1. Siehe den Beitrag im vergangenen Monat Juli 2020 (http://strahlentelex-fukushima.de/blog/fukushima-07-2020/).

FUKUSHIMA