Der Nachtrag zum Film FURUSATO
Tagebuch eines japanischen Journalisten von fukumoto masao (2018)
Die Kopie des Briefes an Herrn Stay von ausgestrahlt mit meiner Kritik am Film FURUSATO (Heimat) wurde auch den Co-Unterstützern des Films, der EWS Schönau und der Haleakala-Stiftung, geschickt. Ich habe dazu nur einmal von der Haleakala-Stiftung die Mitteilung bekommen, dass alle Informationen, die ich abgegeben habe, dem Vorstand der Stiftung weitergeleitet werden.
Ansonsten habe ich darauf weder von ausgestrahlt noch von EWS Schönau eine Reaktion erhalten. Ich finde das schade, da ich die Arbeit von EWS Schönau und der GLS-Bank, von deren Treuhand e.V. die Haleakala-Stiftung treuhänderisch geführt wird, sehr schätze.
Außerdem wurden sämtliche Informationen einschl. des Briefes an Herrn Stay von ausgestrahlt der DOK Leipzig (Leipziger Dok-Filmwochen GmbH) geschickt, bei deren Dokumentarfilmfestival der Film FURUSATO mit der Goldenen Taube im Deutschen Wettbewerb 2016 ausgezeichnet worden war.
Von dort gab es auch keine Reaktion. Nachdem meine Filmbesprechung im Stahlentelex veröffentlicht worden war, hat der Regisseur des Films, Thorsten Trimpop, selbst in der nächsten Ausgabe des Strahlentelexes zugegeben, dass der Film keine Dokumentation ist. In einer Filmvorführung in Berlin hat er auch selbst erklärt, dass die Szene mit einer weißen Katze auf der Straße so inszeniert worden war, als ob die Katze tot gewesen wäre. Deshalb frage ich mich, weshalb das Filmfestival nicht reagiert. Selbst Olympia-Medaillengewinner werden nachträglich aberkannt, wenn das Doping für sie nachher bewiesen wurde.
Wenn der Film FURUSATO keine Dokumentation ist, dann hätte der Film nicht von einem Dokumentationsfilmfestival ausgezeichnet werden sollen. Mir scheint, dass es für die Leitung des Leipziger Filmfestivals egal ist, ob der Film wirklich ein Dokumentarfilm ist oder nicht. Dann empfehle ich, das Wort „Dokumentation“ von der Festvalbezeichnung zu streichen.
Ab und zu erfahre ich noch, dass der Film irgendwo in Deutschland vorgeführt wird z.B. von der IPPNW. Eine Freundin von mir, die die IPPNW vor der Vorführung vor dem Film gewarnt hat, wurde auch ignoriert. Mir ist mit der Erfahrung um den Film bewußt geworden, dass es in der deutschen Anti-Atombewegung immer welche gibt, für die wichtiger ist, durch die Nutzung der Fukushima-Geschichte Stimmung zu machen, als sachlich zu erfahren, was wirklich in Fukushima passiert ist und noch passiert.
Als ich von ausgestrahlt unfair beschimpft wurde, hat der Herausgeber des Strahlentelexes, Thomas Dersee, mir gesagt, dass man bald meinen Standpunkt teilen wird. Ich habe in der Filmbesprechung folgendes geschrieben:
Was man jetzt braucht, ist eine sachlich richtige und längerfristig angelegte Dokumentation über die Lage in Fukushima und eine sachlich richtige Auseinandersetzung mit der Kernenergie.
Es scheint, dass der Moment noch nicht gekommen ist. Ich bin nicht sicher, ob die Stunde wirklich noch kommt. Ich meine hier weder von der Anti-Atombewegung, noch von den öffentlichen Organisationen wie WHO, UNSEAR, IAEA oder von den Regierungen.
Was die Protagonisten jetzt machen
Der Experte
Nach dem Aufenthalt in der Stadt Minamisoma ist der selbst ernannte Umweltaktivist Bansho Miura eine Weile untergetaucht. Er hatte Probleme mit dem Zuwendungsgeber für seine Aktivität in Minamisoma. Er soll die Verwendung der Zuwendung nicht richtig haben beweisen können.
Nach meiner Internet-Recherche ist er nach einigen Jahren im Süden Japans wieder als Umweltaktivist aufgetaucht. Dort ist er als Aktivist tätig gewesen, der gegen Industriemüll vorgeht. Aber er soll auch dort wegen Geld Streitigkeiten gehabt haben.
Der Pferdehof
Aus einer zuverlässigen Quelle in Japan habe ich erfahren, was aus dem Besitzer und Betreiber des Pferdehofs Hosokawa geworden ist. Ich nehme an, dass seine Frau und er unter der Betrügerei mit dem Pferdehof und dem gesellschaftlichen Ausschluß sowie Angst vor der Strahlung psychisch sehr gelitten haben. Aber ich will vermeiden, das Schicksal des Ehepaars noch mehr offenzulegen.
Es ist zumindest erfreulich zu wissen, dass die Tocher des Ehepaars, Miwa, mit dem Herrn, der im Film die Samurai-Rüstung tragend auf dem Pferd reitet, glücklich verheiratet sein soll.
Der Tepco-Mann
Der Tepco-Manager, TATEIWA Kenji, war als Projektleiter für den Bau zweier neuen Siedewasserreaktoren in Großbritannien tätig. Die Reaktoren sollten vom englischen Tochterunternehmen des japanischen Konzerns Hitachi gebaut werden, aber Hitachi hat sich im September 2020 aus allen Tätigkeiten für den Bau von Reaktoren in Großbritannien zurückgezogen, ohne dort einen Reaktor zu bauen.
Nach der Fukushima-Nuklearkatastrophe hat sich die japanische Regierung bemüht, über diplomatische bilaterale Beziehungen die japanische Atomtechnologie zu exportieren, da man sieht, dass der Bau von neuen Reaktoren langfristig in Japan nicht möglich ist. Selbst der ehemalige Premierminister Abe hat direkt in mehreren Ländern für die japanische Atomtechnologie Marketingdiplomatie betrieben.
Aber alle bisherigen Versuche für die japanische Atomtechnologie sind gescheitert. Bei einem Großkonzern Toshiba sind durch die Atomgeschäfte immense Defizite entstanden, und er ist finanziell ins Schleudern geraten. Toshiba musste sich umstrukturieren und sich vom von ihm aufgekauften amerikanischen Atomkonzern Westinghouse trennen.
Discussion
New Comments
No comments yet. Be the first one!