FURUKAWA Kanon

Teilnehmerin am Schülerprojekt 2023

Hallo, ich heiße Furukawa, Kanon.

Ich war 4 Jahre alt, als das Erdbeben ausbrach. Ein gewaltiges Beben hat uns während des Mittagsschlafs in der Kita angegriffen. Ich erinnere mich noch an die von den Handys unserer Erzieherinnen ertönenden unangenehmen Warntöne vor Erdbeben und die lauten Schreie der Babys. Als Folge der Reaktorkatastrophe wurde für mich und meine Mutter entschieden, am Wochenende in die nebenliegende Präfektur zu evakuieren. Ich konnte draußen nicht mehr spielen. Zu Hause hat man mit der Dekontamination begonnen, wobei der Sandkasten im Garten verschwinden musste. Ich erinnere mich noch daran, dass ich damals alles so traurig gefunden habe.

Das Wort „FUKUSHIMA“ haftete schon an der Präfektur Fukushima, als ich es bemerkt habe. In TV- und Rundfunksendungen, Zeitungen, usw. wurden immer wieder Worte gerufen wie „Mach unser Bestes FUKUSHIMA“ oder „verliere nicht FUKUSHIMA“. Für mich bedeutet FUKUSHIMA nicht meine Heimat Fukushima, sondern schildert nur negativ die Erdbebenkatastrophe. Ich bin zornig darüber. Obwohl wir angefangen haben, nach vorne zu blicken, fühle ich mich gefesselt. Ich liebe meine Heimat Fukushima und finde deshalb das Wort FUKUSHIMA befremdend. Ich wünsche, dass Fukushima nicht eine Opferrolle der Erdbebenkatastrophe spielen soll, sondern eine echte Heimat für uns, für jeden sein sollte.

Ich will für Fukushima das negative Image abändern. Dafür bin ich der Meinung, dass das Problem mit der Kernenergie möglichst umgehend gelöst werden soll. Man soll dafür in ganz Japan erneuerbare Energien einsetzen. Ich will in Deutschland über erneuerbare Energien lernen. Daraus will ich erfahren, was ich für die Präfektur Fukushima machen kann und woran ich denken soll, und diese Erfahrungen für das Leben in Zukunft nützlich machen.

Ferner will ich mein Englisch und meine Kommunikationsfähigkeit fördern.

Ich will Pflegelehrerin werden. Viele Kinder sind in Folge der Erdbebenkatastrophe psychisch erkrankt. Kinder haben vor ihren Augen ihre wichtigen Menschen verloren. Kinder wurden wegen der radioaktiven Exposition gemobbt. Kinder sind unter den ungewöhnlichen Umgebungen gestresst. Diese Kinder wurden von den Erwachsenen um sie herum gerettet. Ich will deshalb Pflegelehrerin werden, die Kindern seelisch eng beistehen kann.