OSHIYAMA Yuta

Teilnehmer am Schülerprojekt 2023

Guten Tag!

Ich bin Oshiyama, Yuta aus der Präfektur Fukushima.

„Komm mir nicht näher, da du aus der kontaminierten Präfektur Fukushima bist.“

Was machst du denn, wenn zu dir so etwas gesagt wurde?

Ich konnte in der Präfektur Fukushima draußen nicht so spielen, wie ich es eigentlich wollte, da die Präfektur nach dem großen Erdbeben im Osten Japans verseucht wurde.

Ich wußte aber, wie schön es ist, wenn man draußen spielen kann. Man kann am Strand den Sand berühren und spüren, dass es klebrigen, kalten, nassen oder trockenen Sand gibt. Alles ist schön. Das habe ich erfahren, als ich 2014 am vom EarthWalkers organisierten Erholungscamp für kleine Kinder in der Präfektur Miyazaki (im Süden Japans) teilgenommen habe. Ich war damals 6 Jahre alt.

Nach dem Wunsch meiner Eltern bin ich in die Präfektur Ishikawa (auf der China-Seite in der Mitte Japans) gezogen. Dort habe ich Menschen kennen gelernt, die gegen mich feindlich gesonnen waren, da ich aus dem kontaminierten Fukushima kam.

Als ich dort zum ersten Mal mit diesen Worten angesprochen wurde, trafen sie mich am härtesten und ich erinnere mich noch daran. Am ersten Tag in der Schule habe ich mich meinen Klassenkameraden vorgestellt. „Ich bin Oshiyama, Yuta aus der Präfektur Fukushima.“ Dabei haben sie alle mich mit Beifall empfangen, aber einige Tage später habe ich eine sehr bittere Erfahrung machen müssen. Mir wurde gesagt, „Komm mir nicht näher.“ Ich war sehr erschrocken und konnte gar nicht mehr darauf antworten.

Als ich zu Hause meine Mutter gesehen habe, konnte ich ihr gar nichts sagen und habe es ihr verschwiegen. Da ich damals noch klein war, erinnere ich mich nicht mehr gut daran, aber ich habe mich so benommen, da ich gedacht habe, dass meine Mutter gleich nach dem Einzug erschöpft ist. Aber ich muss noch dazu auch sagen: Es gibt in der Präfektur Ishikawa viele nette und freundliche Menschen, und ich habe immer seltener Menschen getroffen, die wegen meines Lebens in der Präfektur Fukushima gegen mich feindlich reagiert haben.

Als ich 11 Jahre alt wurde, sind wir aus verschiedenen Gründen in die Präfektur Fukushima zurückgekehrt. Als ich in der 8. Klasse war, habe ich gehört, dass das auf dem KKW-Gelände gelagerte Wasser ins Meer eingelassen wird. Wenn das Wasser ins Meer eingeleitet wird, könnten die Menschen in der Präfektur Fukushima in der ganzen Welt diskriminiert werden, wie ich damals als Grundschüler. Deswegen bin ich auch dagegen, und auch Fischer lehnen es ab. Was die Wiederinbetriebnahme der KKW in Japan angeht, kann ich das jetzt noch weder unterstützen noch verweigern, da man in Wahrheit in der Welt jetzt noch nicht genug mit Energie versorgt ist.

Als ich 2014 am Miyazaki-Projekt von EarthWalkers für keine Kinder teilgenommen habe, habe ich gelernt wie man mit und in der Natur spielen kann. Ich bin deshalb der Auffassung, zuerst die Umwelt sauber zu halten, damit künftig zur Welt kommende Kinder ohne Einschränkungen leben können. In diesem Sinne will ich in Deutschland viel lernen, da hier erneuerbare Energien weit verbreitet sind. Es wäre schön, wenn ich damit für die Zukunft in Japan zur Förderung von erneuerbaren Energien beitragen könnte.

Zum Schluß möchte ich euch sagen, dass ich Patissier werden will. Pfirsiche und Äpfel aus Fukushima sind sehr lecker und aus diesem Grund möchte ich euch unbedingt empfehlen, dass ihr mal nach Fukushima kommt.

Als Patissier will ich leckere Früchte aus Fukushima einsetzen und möglichst vielen dadurch den Charme Fukushimas vermitteln. Damit will ich auch zum Wiederaufbau Fukushimas beitragen.

Herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit!