HIRUTA Rio

Teilnehmerin am Schülerprojekt 2019

Ich bin Rio und 16 Jahre alt.

Ich überlege jetzt, ob ich Pilotin werde oder für die Entwicklungshilfe arbeite. Mein Gedanke wurde durch das Erdbeben vor 8 Jahren beeinflusst.

Ich war damals Grundschülerin der 1. Klasse. Als ich in der Schule war, ist ein Schuhschrank neben mir umgefallen. Ich dachte, dass ich sterbe. Ich war danach sehr unsicher und bin mit meiner Mutter nach Hause zurückgegangen.

Zu Hause hatten wir weder Strom noch Wasser. In der Nacht war es auch sehr kalt.

Ich dachte, dass ich es am schlimmsten habe. Aber ich habe erfahren, dass es viele Menschen gibt, die durch Erdbeben und Tsunami Familienangehörige und Freunde verloren haben. Ich habe mich geschämt, dass ich gedacht habe, dass man ohne Strom und Wasser nicht leben kann.

Ich habe auch selbst begriffen, dass ein bequemes Leben nicht selbstverständlich, sondern ein Glück ist.

Es war sehr belastend, dass ich mich nicht mit meinen evakuierten Freundinnen treffen konnte und wegen der Strahlung nicht zur Schule gehen konnte.

Aber am meisten hat mich sehr geärgert, dass es in den Nachrichten und im Internet über das Erdbeben nicht korrekt berichtet wurde, oder dass die Experten, die nie in den betroffenen Regionen waren, sich über FUKUSHIMA geäußert haben.

Es wurde berichtet, dass man nicht nach Fukushima fahren soll, weil es dort hoch verstrahlt ist, oder dass man Gemüse und Obst aus Fukushima nicht essen soll. Es wurde nur über einen Teil der betroffenen Regionen berichtet. Ich dachte, dass es auch nicht verstrahlte Bereiche gibt und es dort sicherer ist. Die Lebensmittel wurden auch kontrolliert.

Den Freundinnen von mir, die evakuiert sind, wurde oft gesagt; „Geht nach Fukushima zurück“. Sonst werde man durch die Radioaktivität angesteckt So wurden sie geächtet.

Es gab aber nicht nur Schlimmes, sondern auch etwas Erfreuliches. Aus der ganzen Welt haben wir finanzielle Unterstützungen und ermutigende Worte bekommen.

Ich dachte, dass man in der Welt weiss, wie schlimm wir leben, auch wenn man andere Sprache, Kultur und Gewohnheiten hat.

Deshalb will ich auch anderen Menschen helfen, die unter schlimmeren Umständen leben. Erdbeben oder Havarien können wir nicht völlig ausschließen, aber internationale Probleme und Armut können wir bekämpfen.

Ich wäre deshalb froh, wenn ich etwas dazu beitragen könnte, zukünftige Kinder glücklich machen zu können.

Deshalb überlege ich, ob ich in Zukunft Pilotin werde oder für die Entwicklungshilfe arbeite.